Einbrüche mit Säure – Ein wachsendes Problem
Säureangriffe als Methode, um Einbrechern Zugang zu Wohnungen oder Häusern zu verschaffen, sind keine neue Erscheinung. Bereits in den 90er Jahren wurde diese Technik verwendet. Nach einer längeren Ruhephase erlebt der Säureangriff nun jedoch ein Comeback und wird zunehmend bekannt. Wir erklären Ihnen, was bei einem Säureangriff tatsächlich passiert – und geben Ihnen wertvolle Tipps, wie Sie sich effektiv davor schützen können.
Wie sieht so ein Einbruch mit Säure aus?
Die Vorgangsweise der organisierten Einbrecherbanden ist klar strukturiert:
- Objektauswahl: Zuerst wird das gewünschte Objekt ausgesucht. Erfahrungswerte bestätigen hier, dass Türen mit kaum Sicherheitsmerkmalen bevorzugt werden – keine Sicherheitstüre, kein Sicherheitsbeschlag, ein schlechter Zylinder – und schon kann es losgehen.
- Der Angriff: Ein Täter spritzt gefährliche Säure (z. B. Salpetersäure) in das Schloss der Türe, während ein weiterer Komplize als „Beobachter“ vor dem Haus wartet, um sicherzustellen, dass niemand aus der Nachbarschaft das Haus betritt oder aufmerksam wird.
- Wartezeit: Dieser Akt dauert nur wenige Minuten. Danach entfernen sich die Täter für 1 bis 2 Stunden vom Objekt und lassen die Säure ihre zerstörerische Wirkung entfalten.
- Der Einbruch: Durch die ätzende Wirkung der Säure zersetzt sich das Zylinderschloss. Beim zweiten Anlauf können die Einbrecher den geschwächten Zylinder leicht ausbrechen und die Türe öffnen.
Sicherheitsmaßnahmen – Wie kann ich mich davor schützen?
Schützen Sie Ihr Zuhause effektiv mit diesen Maßnahmen:
- Sicherheitstüren: Eine Sicherheitstür nach ÖNORM B 5338 ab WK3 (Widerstandsklasse 3) ist kriminalpolizeilich empfohlen und die beste Sicherheitsmaßnahme gegen einen Einbruch (nicht nur) gegen Säure. Denn Einbrecher meiden grundsätzlich Sicherheitstüren und wählen lieber ein anderes Objekt für den Einbruch.
- Sicherheitsbeschläge: Ein geprüfter Sicherheitsbeschlag mit Kernziehschutz oder Magnetverschluss ist eine effektive Möglichkeit einem Säureangriffe entgegen zu wirken. Das Zylinderschloss ist durch eine spezielle Schutzrosette (Kernziehschutz) relativ gut geschützt und erlaubt es dem Einbrecher nur bedingt Säure in das Schloss zu injizieren
- Zylinderschlösser: Hochwertige Schlösser namhafter Hersteller haben gehärtete Stifte im Innenleben. Diese zersetzen sich durch die Säure nicht so schnell wie billige Zylinder.
- Nachbarschaftswache: Gute Nachbarschaft ist die halbe Miete! Halten Sie in der Nachbarschaft Ausschau nach ungewöhnlichen Aktivitäten und unbekannten Personen im Haus. Sollten Sie einen untypisch scharfen, stechenden Geruch im Haus wahrnehmen, könnte es sich eventuell um einen Säureangriff handeln – kontaktieren Sie die Polizei und halten Sie sich von der Säure fern, denn diese sind gesundheitsschädlich!
Wichtige Tipps
Folgende Tipps erhöhen Ihre Sicherheit:
- Zertifizierte Produkte verwenden: Setzen Sie auf geprüfte und zertifizierte Sicherheitszylinder und Sicherheitsbeschläge. Diese bieten besseren Schutz vor Säureangriffen und mechanischen Manipulationen.
- Nachbarschaftszusammenhalt stärken: Informieren Sie Ihre Nachbarn über verdächtige Personen oder Aktivitäten und unterstützen Sie sich gegenseitig bei der Wachsamkeit.
- Aufmerksam auf Gerüche reagieren: Bei stechenden oder ungewöhnlichen Gerüchen sofort handeln, die Polizei verständigen und den betroffenen Bereich meiden, um gesundheitliche Risiken zu vermeiden.